Am 5. April 2025 wird Spanien die erste landesweite Demonstration zur Verteidigung des Rechts auf Wohnen erleben, organisiert von verschiedenen Mieterverbänden und sozialen Bewegungen. Diese Mobilisierung ist eine Reaktion auf die zunehmende Wohnraumkrise im Land, die durch drastisch steigende Mietpreise und einen Mangel an erschwinglichem Wohnraum gekennzeichnet ist.
Die Organisatoren fordern unter anderem eine sofortige Senkung der Mietpreise um 50 %, ein Verbot spekulativer Immobilienkäufe und die Auflösung von ‘Desokupación’-Unternehmen. Zudem plädieren sie für unbefristete Mietverträge und die Rückführung leerstehender, touristischer und saisonaler Mietwohnungen auf den regulären Wohnungsmarkt.
Die Wohnraumkrise in Spanien hat sich durch verschiedene Faktoren verschärft. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht schätzt, dass das Land in den nächsten zehn Jahren 1,8 Millionen Sozial- und bezahlbare Wohnungen benötigt, was Investitionen von etwa 250 Milliarden Euro erfordert. Dieses Defizit resultiert teilweise daraus, dass der Wohnungsneubau nicht mit der Bildung neuer Haushalte Schritt gehalten hat, was zu einem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage geführt hat.
Zusätzlich hat der Zustrom von digitalen Nomaden und ausländischen Investoren die Nachfrage nach Wohnraum in städtischen und touristischen Gebieten erhöht, was die Mietpreise weiter in die Höhe treibt und es Einheimischen erschwert, bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Die Demonstration am 5. April wird in mehreren spanischen Städten stattfinden. In Madrid ist die Versammlung um 12:00 Uhr am Bahnhof Atocha geplant, während in Barcelona die Teilnehmer um 18:00 Uhr auf der Plaça Espanya zusammenkommen. Weitere teilnehmende Städte sind Sevilla, Málaga, Cádiz, Bilbao, Valencia, Murcia, Zaragoza, Burgos, Salamanca, Valladolid, Ibiza, Guadalajara, Gijón und Vigo. Die Organisatoren hoffen, dass sich in den kommenden Wochen noch mehr Städte anschließen werden.
Die Initiatoren rufen die Bevölkerung zu massiver Teilnahme auf, um auf das Problem aufmerksam zu machen und die Behörden zu drängen, effektive Maßnahmen zu ergreifen, die den Zugang zu angemessenem und bezahlbarem Wohnraum für alle gewährleisten.