von Yzabelle Bostyn
Die Verurteilung von vier Männern wegen des brutalen Mordes an dem 24-jährigen Samuel Luiz hat landesweite Proteste und Empörung ausgelöst. Luiz, ein Krankenpflegehelfer, wurde im Juli 2021 vor einem Nachtclub in A Coruña, Galicien, von einer Gruppe angegriffen und tödlich verletzt.
Die Verurteilten und der Tatverlauf
Die Angeklagten Diego Montaña, Alejandro Freire und Kaio Amaral wurden des schweren Mordes für schuldig befunden. Alejandro Migues wurde eine Mitschuld an der Tat zugesprochen.
Laut den Geschworenen begann die Gewalt, als Montaña aufgrund von Luiz’ Stimme und Kleidung annahm, dieser sei schwul. Er beleidigte Luiz mit homophoben Ausdrücken und begann ihn körperlich zu attackieren. Während der Tat äußerte Montaña weitere schwulenfeindliche Kommentare gegenüber den anderen Angeklagten, die sich dem Angriff anschlossen.
Reaktionen und gesellschaftliche Bedeutung
Die Tat sorgte bereits 2021 für Entsetzen und rief Hunderttausende Menschen in Spanien auf die Straßen, um gegen Hassverbrechen zu demonstrieren. Irene Montero, Spaniens ehemalige Gleichstellungsministerin, kommentierte die Verurteilungen auf X (ehemals Twitter):
„Lasst uns nicht wegschauen: LGTBI-Phobie, die tötet, beginnt mit Kommentaren oder ‘Witzen’, die hasserfüllt und schädlich sind und gestoppt werden müssen.“
Der Fall unterstreicht die anhaltende Gewalt gegen LGBTQIA+-Personen in Spanien. Im Jahr 2023 wurden 364 Hassverbrechen gegen die Gemeinschaft registriert, was zu 184 Verhaftungen führte. Dennoch zeigt ein Bericht der EU-Agentur für Grundrechte, dass die Dunkelziffer weitaus höher sein könnte, da viele Betroffene ihre Fälle nicht melden.
Der Prozess und das bevorstehende Urteil
Der Prozess gegen die vier Männer dauerte fast vier Wochen, wobei die Geschworenen fünf Tage benötigten, um ihre Entscheidung zu fällen. Die Staatsanwaltschaft hat Haftstrafen zwischen 22 und 27 Jahren gefordert. Das endgültige Strafmaß wird jedoch zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Der Mord an Samuel Luiz bleibt ein Mahnmal gegen Hass und Intoleranz. Die Verurteilungen markieren zwar einen juristischen Erfolg, doch der Kampf gegen Homophobie in Spanien und darüber hinaus ist noch lange nicht beendet.