MADRID – Am 2. März 2025 startete das Mietergesindekomitee von Madrid die Initiative „Piquetes Inquilinos“, um auf die Problematik der hohen Mieten und den angespannten Wohnungsmarkt aufmerksam zu machen. Ziel der Aktion war es, in den verschiedenen Stadtteilen der Hauptstadt koordinierte Mietstreiks zu initiieren.
Zielsetzung und Vorgehensweise
Die Initiative richtete sich gegen die sogenannte „vertikale Eigentumskultur“ in Madrid. Die Organisatoren hatten vor, sämtliche 30.000 Wohnblöcke der Stadt anzusteuern und diese symbolisch in „Casa Orsola“ umzuwandeln – Verteidigungspositionen, von denen aus der Anspruch auf bezahlbaren Wohnraum unmissverständlich artikuliert werden sollte. Das Konzept knüpfte an das in Barcelona erfolgreich umgesetzte Modell an, bei dem die Stadtverwaltung in Kooperation mit sozialen Initiativen ein vergleichbares Projekt realisierte.
Begriffserklärung: Was sind „Piquetes“?
Im vorliegenden Kontext bezeichnete der Begriff „Piquetes“ organisierte Blockaden oder Picketing-Aktionen. Dabei handelte es sich um Versammlungen von Mietern, die an den Eingängen von Wohnblöcken oder öffentlichen Plätzen demonstrativ Präsenz zeigten, um ihren Unmut über die damaligen Mietbedingungen kundzutun und Druck auf Vermieter sowie Entscheidungsträger auszuüben. Diese Aktionen sollten den öffentlichen Diskurs über die Wohnungsmarktpolitik intensivieren und als kollektives Protestinstrument dienen.
Breiter gesellschaftlicher Kontext
Die Aktion verstand sich nicht als reiner Konflikt zwischen Vermietern und Mietern, sondern als Teil eines gesamtgesellschaftlichen Diskurses. In einer gemeinsamen Erklärung wurde betont, dass der gegenwärtige Konflikt den Anspruch auf ein würdevolles Leben gegen die ungleiche Verteilung von Wohlstand stelle. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass jahrelange politische Entscheidungen und Maßnahmen zugunsten der Immobilienwirtschaft maßgeblich zur damaligen Wohnungsnot beigetragen hätten.
Termine und regionale Beteiligung
Die „Piquetes Inquilinos“ fanden am 2. März 2025 ab 12.00 Uhr in verschiedenen Madrider Stadtteilen sowie in angrenzenden Gemeinden wie Leganés und Móstoles statt. Die Organisatoren betonten, dass diese Aktionen ein fortlaufendes Instrument des zivilen Ungehorsams darstellen sollten, um langfristig eine Reform des Wohnungsmarktes zu erreichen.
Die Initiative richtete sich an alle Mieterinnen und Mieter, die sich für das Grundrecht auf bezahlbaren Wohnraum einsetzen, und hatte das Ziel, den öffentlichen Diskurs über die Wohnungsmarktpolitik nachhaltig zu beeinflussen.
Bild: Europa Press