3 Mar, 2025 @ 07:03
1 min read

Rätselhafte Vergiftungen im Universitätskrankenhaus von Toledo: Mehr als 30 Krankmeldungen und weiterhin unklare Ursachen

Hospital Universitario Toledo ( Ismael Herrero/ EFE)

Im Universitätskrankenhaus von Toledo sorgt eine Serie ungeklärter Vergiftungsfälle für Besorgnis unter den Mitarbeitern des Labors für Anatomische Pathologie. Seit Monaten klagen Beschäftigte über Erbrechen, Nasenbluten, Hautausschläge und Atembeschwerden. Insgesamt wurden bereits über 130 Vorfälle und mehr als 30 Krankmeldungen registriert. Die Situation eskalierte am 27. November 2024, als es zu einer Massenvergiftung innerhalb des Labors kam.

Formaldehyd-Belastung entdeckt, aber weitere Fragen offen

Nach monatelangen Beschwerden begann die Gesundheitsbehörde Ende November mit Messungen im betroffenen Labor. Obwohl die Symptome anhielten, wurden zunächst keine erhöhten Werte festgestellt. Erst Ende Januar 2025 wurden in einer erneuten Messung Formaldehyd-Konzentrationen festgestellt, die bis zu fünfmal über dem erlaubten Grenzwert lagen.

Als Reaktion darauf wurde am 25. Februar die Schließung des Tallado-Raums, in dem das toxische Gas besonders stark verwendet wird, von der Arbeitsinspektion angeordnet. Trotz dieser Maßnahme treten weiterhin Vergiftungen auf – nicht nur in der betroffenen Abteilung, sondern auch in benachbarten Laboren wie der Biochemie- und Transfusionsabteilung.

Möglicherweise weitere giftige Substanz im Spiel

Obwohl Formaldehyd als Ursache für Reizungen der Atemwege, Augen und Haut bekannt ist, sind sich viele Mitarbeiter sicher, dass noch eine andere, bisher unbekannte Substanz für die Erkrankungen verantwortlich sein könnte. Seit Januar berichten Betroffene zusätzlich über neurologische Beschwerden wie Desorientierung, Konzentrationsstörungen und Gedächtnislücken – Symptome, die normalerweise nicht mit Formaldehyd in Verbindung gebracht werden.

Schutzmaßnahmen reichen nicht aus – Forderung nach kompletter Schließung des Labors

Die Mitarbeiter sind mittlerweile mit Schutzanzügen (EPIs) und Atemmasken ausgestattet. Doch diese Maßnahmen reichen offenbar nicht aus: Viele klagen über Atembeschwerden durch die Masken, die zudem Haut- und Augenreizungen verursachen. Hinzu kommt die Unsicherheit, ob diese Schutzkleidung nur gegen Formaldehyd wirkt oder auch gegen eine möglicherweise unbekannte Substanz.

Die Gewerkschaft CSIF fordert eine komplette Schließung des gesamten Labors, bis die Ursache der Vergiftungen geklärt ist. Besonders das Lüftungssystem steht im Verdacht, doch die Gesundheitsbehörden betonen, dass alle Parameter regelmäßig überprüft werden und bisher keine weiteren gefährlichen Stoffe nachgewiesen werden konnten.

Obwohl ein Notfallplan in Kraft gesetzt wurde, wächst die Angst unter den Mitarbeitern. Die Behörden setzen ihre Untersuchungen fort, doch bislang gibt es keine eindeutige Erklärung für das mysteriöse Krankheitsgeschehen.

BILD (Ismael Herrero/ EFE)

Previous Story

Mieter-Pickets in Madrid: Organisierte Aktionen gegen steigende Mieten

Next Story

Málagas spektakulärste Zipline: Adrenalin und Panorama in einem

Latest from Auf Deutsch

Go toTop